Überörtliche Gemeinschaftspraxis für Hämatologie und internistische Onkologie in Oberhausen und Dinslaken Dr. Heike Steiniger, Axel Schneider, Dr. Julia Baum, Dr. Maria Sakarou, Bahnhofstr. 64, 46145 Oberhausen Kreuzstr. 28, 46535 Dinslaken |
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Häufige Fragen zur Onkologie und Hämatologie Die Onkologie beschäftigt sich mit der Behandlung bösartiger solider Tumore, also Darmkrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs, Prostata-Karzinom uvm.. In der Hämatologie geht es zum einen um bösartige Tumore der blutbildenden Zellen wie Leukämien und Lymphome und auch um nicht tumorbedingte Blutbildveränderungen, die angeboren sein können oder auch durch einen Mangel an Eisen, Vitaminen oder im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten. |
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Die meisten Tumorerkrankungen treten - gerechnet auf das Alter - nicht häufiger auf als früher. Das Magen-Karzinomen war in den 1930er Jahren in den USA noch die häufigste Krebs-Todesursache und hat seitdem auch in Deutschland u.a. durch verbesserte Konservierungstechniken bei Lebensmitteln um etwa den Faktor 8 abgenommen. Da aber die meisten Tumorerkrankungen (glücklicherweise) in eher höherem Lebensalter auftreten und immer mehr Menschen ein höheres Lebensalter erreichen, weil z.B. Herz-/Kreislauferkrankungen in den letzten Jahrzehnten zunehmend besser behandelt werden, nimmt die Zahl an Tumorneuerkrankungen in Absolutzahlen deutlich zu, bei Männern z.B. im Vergleich zu 1980 um 90%. Das Risiko innerhalb eines Jahres eine Tumorerkrankung zu bekommen ist für einen 80 Jährigen im Vergleich zu einem 15 Jährigen etwa 200 bis 300x höher, daran zu versterben sogar um den Faktor 1000. Die Zunahme von Tumorerkrankungen ist also kein Zeichen für eine zunehmende Belastung durch Ernährung, Umweltgifte, Beruf o.a. sondern ganz im Gegenteil ein Zeichen für eine bessere Gesundheit und ein längeres Leben. Wenn Männer in den 1970er-Jahren häufig mit Ende 50/Anfang 60 am Herzinfarkt gestorben sind, konnten sie mit 70 Jahren keine Tumorerkrankung mehr bekommen. Außerdem können viele Tumorerkrankungen besser behandelt werden als z.B. vor 30 Jahren, so dass es auch dadurch immer mehr Menschen gibt, die von einer Tumorerkrankung geheilt wurden oder mit einer Tumorerkrankung leben. Aktuell erkranken etwa eine halbe Million Menschen in Deutschland pro Jahr neu an Krebs und bei etwa 1,5 von 80 Millionen in Deutschland lebenden Menschen ist die Tumordiagnose weniger als 5 Jahre her. |
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Insgesamt - also günstige und weniger günstige, frühe und fortgeschrittene Stadien bei Erstdiagnose zusammen genommen - werden mehr als die Hälfte der Menschen von einer bösartigen Tumorerkrankung geheilt bzw. sterben nicht an der Erkrankung. Bei der Mehrheit der häufigen Tumorerkrankungen (Brust-, Dickdarm-, Gebärmutterhalskrebs u.a.) die in einem sehr frühen Stadium entdeckt werden, können 90% oder mehr der Betroffenen durch eine Operation, Bestrahlung und/oder eine Chemotherapie geheilt werden. |
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Bei einigen wenigen Tumorerkrankungen (Hodentumoren, Lymphomen, Schilddrüsenkarzinomen, wenigen Lebermetastasen bei Dickdarmtumoren u.a.) ja. Bei der Mehrheit der sog. soliden Tumore wie Lungenkrebs oder Brustkrebs ist eine Heilung in der Regel nicht mehr möglich, wenn Metastasen aufgetreten sind, sehr wohl aber eine Behandlung und ein Leben mit der Tumorerkrankung. Sind Tumorerkrankungen vererbbar? Mehrheitlich nein. Zu Tumorerkrankungen kommt es meist, weil im Laufe des Lebens verschiedene vermeidbare oder auch unvermeidbare Ereignisse wie z.B. die normale Belastung durch die Umwelt, Rauchen uvm. zusammen gekommen sind, die dann zu einer Tumorerkrankung geführt haben. Einige wenige Tumorerkrankungen sind erblich. Beispielsweise findet man bei etwa 5-10% der Frauen mit Brustkrebs eine genetische Veränderung (BRCA1/2, CHEK2 u.a.), die gleichzeitig auch das Risiko an anderen Tumoren wie Eierstock-, Darm-, Bauchspeicheldrüsen-Krebs und Lymphomen zu erkranken erhöhen kann. Betroffen sind in diesen Fällen meist Gene, die für die Reparatur von natürlich vorkommenden Schäden an der Erbsubstanz zuständig sind. |
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Abgesehen von zuviel Alkohol oder einem erheblichen Übergewicht spielt der beeinflussbare Teil der Ernährung eine weniger große Rolle als allgemein angenommen. Mit dem Verzicht auf Zucker in der Nahrung lässt sich kein Tumor - außer im Reagenzglas - am Wachstum hindern. Insbesondere gibt es im Moment kein Vitamin oder Spurenelement, das erwiesenermaßen zu einer Reduktion des Tumorrisikos führt oder gar eine Tumorzelle wieder dazu bringen kann, sich wieder wie eine normale Zelle zu verhalten. Ganz im Gegenteil hat man z.B. bei erhöhter Zufuhr von einigen Vitaminen ein vermehrtes Auftreten von Tumorerkrankungen beobachtet. Raucher sollten beispielsweise kein Vitamin A zusätzlich zu sich nehmen. Wenn Sie Rauchen, können Sie aber als wirkungsvollste Maßnahme mit dem Einstellen des Rauchens eine ganz erhebliche Reduktion Ihres Tumorrisikos nicht nur für Lungenkrebs erreichen. Kann man nachdem ein Tumor operiert wurde noch zusätzlich etwas tun? Bei einigen Tumoren wird häufig noch zusätzlich vor- oder nach einer Operation bestrahlt (insbesondere bei Brustkrebs, Rektumkarzinomen, Lungenkrebs u.a.), um die Kontrolle am Ort der Operation bzw. der Umgebung zu verbessern. |
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Die übliche Bestrahlung wird aktuell mit Röntgenstrahlen (Photonen) durchgeführt, die mit Hilfe eines Linearbeschleunigers mit hoher Energie erzeugt werden. Meist wird vorher ein Planungs-CT durchgeführt und durch eine Computerplanung genau berechnet, über welche Felder wie bestrahlt werden muss, damit das Zielgebiet die gewünschte Dosis bekommt und das umgebende Gewebe bestmöglich geschont wird. Die aktuellen Berichte über Neubauten in den Medien betreffen meist Bestrahlung nicht mehr mit Röntgenstrahlen sondern mit geladenen Atomkernen wie Protonen (im Bau z.B. in Essen) oder mit Schwerionen (in Heidelberg) z.B. Kohlenstoff. Diese im Vergleich mit Photonen sehr großen Teilchen haben gewisse physikalische Vorteile, wenn eine höhere Eindringtiefe und ein starker Dosisabfall dahinter gewünscht sind. Behandelte Tumoren betreffen aktuell die Schädelbasis, einige Sarkome, einige besondere Kopf-Hals-Tumore und Prostata-Karzinome. Der Vorteil aller gezielten Therapieverfahren ist auch deren Nachteil. Wie oben genannt, wird das Gewebe in der Umgebung weniger bestrahlt. Damit sind Tumore, bei denen die Bestrahlung Ausläufer in das umgebende Gewebe abtöten soll, weniger geeignet. Dies trifft auf die Mehrheit der soliden Tumore zu. Außerdem ist eine sehr aufwändige Tumorlokalisation während der Bestrahlung notwendig, weil sich z.B. die Prostata-Lage abhängig von der Füllung des Enddarms täglich und mitunter sogar während der Bestrahlung ändern kann. Unter ungünstigen Umständen würde eine gezielte Bestrahlung ohne Lagekontrolle sonst einen Teil des Tumors nicht mehr ausreichend treffen. |
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Bei einigen Tumoren lässt sich durch eine Analyse der Gen- oder Proteinstruktur der Tumorzellen erkennen, ob eine bestimmte Therapie wirken kann oder nicht. Das bekannteste Beispiel dafür ist die (meist vorhandene) Ausprägung von Hormonrezeptoren bei Brustkrebs. Wenn der Tumor die hat, kann eine antihormonelle Therapie eingesetzt werden. In den letzten Jahren ist auch bei anderen Tumoren eine Vielzahl von Genveränderungen und den daraus meist resultierenden unterschiedlichen Ausprägungen von Proteinen festgestellt worden. Bei Lungenkrebs gab es bis vor einigen Jahren wenig Fortschritte, so dass die Entdeckung neuer Behandlungswege ausgesprochen zu begrüßen ist. Dies hat schon Ende der 90er Jahre zur Entwicklung von Medikamenten gegen ein das Zellwachstum regulierendes Enzym - die EGF-Rezeptor-Thyrosin-Kinase - geführt (EGF=Epidermal Growth Factor=epidermaler Wachstumsfaktor). Anfangs wurden diese Medikamente aber unselektiert allen Menschen mit Lungenkrebs gegeben. So gegeben half es bei relativ wenigen Patienten sehr gut aber es traten bei einigen Menschen schwerwiegende Nebenwirkungen auf, was die Zulassung des ersten Medikaments Gefitinib/ZD1839 erheblich verzögert hat. Das zweite Medikament Erlotinib wurde schon 2005 zugelassen. Erst gut 10 Jahre nach den ersten Studien hat man nachgewiesen, dass die sehr gute Wirkung fast ausschließlich bei Tumoren auftritt, die eine Veränderung (Mutation) im EGF-Rezeptor-Gen haben, die zu einer dauerhaften Aktivierung des Rezeptors führt. Das kann man sich so vorstellen, als ob z.B. der Insulin-Rezeptor auch ohne Insulin immer aktiv wäre. Bei einer aktivierenden Mutation des EGF-Rezeptors kommt es dadurch zu einem Wachstum von Lungentumoren. Inzwischen gibt es auch noch weitere Medikamente wie Afatinib die noch wirken können, wenn eine Mutation aufgetreten ist, gegen die Gefitinib oder Erlotinib nicht wirken. Während noch vor gut 10 Jahren Genuntersuchungen nach der Snager-Methode ähnlich wie nebenstehend aussahen (Quelle: genome.gov) und sehr aufwändig und teuer waren, wurde durch die Entwicklung verbesserter schneller Untersuchungsmethoden (Schlagwort NGS=next generation sequencing) die preiswertere Untersuchung auch umfangreicher Gensammlungen in der Routinediagnostik möglich. Das Ergebnis eines solchen Test sieht - wenn sich denn eine zusätzliche Mutation findet - beispielsweise wie folgt aus (Wildtyp=nicht verändertes Gen):
- Wildtyp = keine (bisher bekannte) Veränderung bedeutet, dass es hier keinen Therapieansatz gibt. |
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In der ARD lief kürzlich eine Sendung, die mit z.T. dramatischen Worten vor Bluttransfusionen gewarnt und entsprechende Nachfragen und Verunsicherung bei vielen Patienten ausgelöst hat. Der Begleittext zur Sendung gibt die Lage deutlich realistischer wieder: bei sehr niedrigen Werten für den roten Blutfarbstoff Hämoglobin (Hb), sei es akut durch eine Verletzung, eine Operation mit sehr hohem Blutverlust oder eine Erkrankung, rettet eine Bluttransfusion das Leben und der Nutzen überwiegt die Risiken erheblich. |
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Dr. med. Heike Steiniger, Axel Schneider, Dr. med. Julia Baum und Dr. med Maria Sakarou- Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft in Oberhausen und Dinslaken - Partnerschaft (AG Essen PR 3104) - Bahnhofstr. 64 - 46145 Oberhausen Tel. 0208-970 422-0 - FAX: 0208-970 422-29 - mail: praxis@onkologie-oberhausen.de Standort Dinslaken: Kreuzstr. 28 - 46535 Dinslaken - Tel. 02064-42-2545 FAX 02064-42-2738 - www.onkologie-dinslaken.de- Impressum Datenschutzerklärung |