Überörtliche Gemeinschaftspraxis für Hämatologie und internistische Onkologie Dr. med. Heike Steiniger, Axel Schneider, Dr. Julia Baum Prof. Dr. med. Jochen Schütte & Dr. Johannes Heiders Bahnhofstr. 64 46145 Oberhausen-Sterkrade |
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Methadon in der Tumortherapie. Die bei Plusminus zitierte Studie vom März 2017 bezieht sich auf 27 rückblickend untersuchte Patienten mit einem Hirntumor (Gliom °II-IV). Die Patienten erhielten 2,5mg D,L-Methadon 2x/Tag. Die Dosis wurde alle 3-5 Tage um 2,5mg bis zu einer Maximaldosis von 15-35mg /Tag gesteigert. Wegen der zu geringen Patientenzahl konnte kein signifikanter Unterschied zwischen zusätzlich mit Methadon behandelten Patienten und denen die die Standardtherapie erhielten festgestellt werden. Bei den wenigen untersuchten Patienten gab es keinen Hinweis auf einen schädlichen Effekt von Methadon und die Kombination mit der Chemotherapie (Temozolomid) war möglich. Die Autoren, zu denen auch die im Plusminus Bericht gezeigte Forscherin aus Ulm gehört, schlussfolgern, dass es aktuell keinen Nachweis einer Wirksamkeit von D,L Methadon beim Gliom gibt. Eine randomisierte Studie wäre zur Klärung wünschenswert. Die Hinweise aus dieser Studie wurden aufgegriffen. In den USA wird Methadon häufiger als in Deutschland zur Schmerztherapie bei Tumorpatienten eingesetzt. Am MD Anderson Cancer Center wurden in einer Auswertung retrospektiv Patienten mit einer Tumorerkrankung, bei denen die Schmerzmedikation auf Methadon umgestellt wurde, verglichen mit Patienten, die ein anderes Opioid erhielten. Bei insgesamt 164 Patienten ergab die Untersuchung keinen signifikanten Unterschied im Gesamtüberleben. Studien zur Behandlung von Patienten mit häufigen soliden Tumoren wie Lungenkrebs, Brustkrebs, Darmtumoren, Prostata-Karzinom uvm. gibt es entgegen dem im Plusminus Bericht erweckten Eindruck nicht. Aussagen bezogen sich im Bericht jeweils nur auf Erkrankungsverläufe bei einzelnen Patienten die gleichzeitig auch eine normale Chemotherapie erhalten hatten. Hier war dann naturgemäß nicht zu klären, ob das Ansprechen ohne Methadon anders gewesen wäre. Die Sicherheit von Methadon ist schlechter als die anderer Opioide. In einer Studie wurden knapp 39.000 Schmerzpatienten ohne Tumorerkrankung und Behandlung mit Methadon bzw. einem anderen Opioid verglichen. Die Methadon-Patienten hatten ein knapp 1,5x so hohes Sterberisiko im Vergleich zu den mit einem anderen Opioid behandelten Patienten, was u.U. an der schlechteren Steuerbarkeit der Dosierung, vermehrten Interaktionen mit anderen Medikamenten oder dem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen zumindest bei hohen Methadon-Dosierungen liegen könnte. Insgesamt ist damit zumindest für Patienten die kein Opioid als Schmerzmedikation brauchen außerhalb von Studien bzw. bis zum Vorliegen von Studien die Medikation mit Methadon nicht zu empfehlen, da nach aktueller Datenlage der mögliche Schaden den möglichen Nutzen überwiegen könnte.
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Zytostatikaversorgung - keine Medikamentenzubereitungen aus Bottrop. Bei den betroffenen Medikamenten handelt es sich nach den bisherigen Berichten um die Substanzen Bevacizumab (bei Darmtumoren, Ovarial-, Mamma-, Bronchial-, Nierenzell-CA u.a.), Ramucirumab (u.a. bei Magen-, Darm-, Bronchial-CA), Nab-Paclitaxel (u.a. Pankreas-, Mamma-, Bronchial-CA), Nivolumab (Bronchial- und Nierenzell-CA, Melanom u.a.) und Denosumab (keine Chemotherapie sondern Medikament gegen Osteoporose oder bei Knochenmetastasen-/befall zur Knochenstabilisierung). Dabei handelt es sich ausnahmslos um neuere teure patentgeschützte Präparate. Gesundheitliche Auswirkungen von Unterdosierungen dieser Medikamente können von vermutlich weniger gravierend (z.B. Bevacizumab in der niedrigeren statt der höheren zugelassenen Dosierung) bis zu erheblich z.B. bei deutlichen Unterdosierungen von Nab-Paclitaxel o.a. reichen. Nicht betroffen sind demnach u.a. alle Generika, also nicht mehr patentgeschützte und damit preiswertere Medikamente wie Cis-/Carbo-/Oxaliplatin, 5-FU, Vinorelbin, Gemcitabin, Docetaxel, Paclitaxel, Adriamycin, Vincristin, Cyclophosphamid, Irinotecan, Topotecan uvm., die aber in vielen Situationen einen Hauptteil der Wirkung ausmachen bzw. gar nicht mit o.g. Medikamenten zusammen gegeben werden. Wir beziehen unsere Zytostatika-Zubereitungen seit Praxisbestehen von der Dom-Apotheke in Essen, deren Apotheker Herr Dr. Peterseim Vorsitzender des Bundesverbandes zytostatikaherstellender Apotheken ist und neben uns eine Reihe von Praxen und Krankenhäusern in der Umgebung beliefert. Seit kurzem wurden von einigen Krankenkassen Verträge mit anderen Zytostatika-Apotheken geschlossen, die uns zum Bezug von dort verpflichten. Auch für diese Versicherten haben wir aber in keinem Fall Zubereitungen bei der beschuldigten Bottroper Apotheke bestellt. |
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Dr. med. Heike Steiniger, Axel Schneider, Prof. Dr. med. Jochen Schütte, Dr.Johannes Heiders & Dr. Julia Baum Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft in Oberhausen und Düsseldorf - Partnerschaft (AG Essen PR 3104) - Bahnhofstr. 64 - 46145 Oberhausen Tel. 0208-970 422-0 - FAX: 0208-970 422-29 - mail: praxis@onkologie-oberhausen.de Standort Düsseldorf: Schadowstr. 80 - 40212 Düsseldorf - Tel. 0211-877449-0 - www.onkologie-duesseldorf.de - Impressum Datenschutzerklärung |